
Dublin: Neue Regelungen zum Schutz des Dekolletés der Molly-Malone-Statue
Das Berühren des Dekolletes der Molly-Malone-Statue in Dublin galt lange Zeit als Glücksbringer für Touristen. Diese Tradition, die offenbar von einem örtlichen Touristenführer ins Leben gerufen wurde, hat jedoch zu erheblichen Schäden an der Statue geführt, sodass die Stadtverwaltung nun Maßnahmen ergreift. Seit dem gestrigen Tag achten Aufsichtsorgane darauf, dass Passanten und Passantinnen die Statue nicht mehr anfassen.
Schäden an der Statue
Laut Berichten der „Irish Times“ hat die Praxis, die Statue zu berühren, nicht nur zu Verfärbungen geführt, sondern auch strukturelle Schäden verursacht. Bei einer kürzlich durchgeführten Inspektion wurde festgestellt, dass zwei Stifte, die die Statue an ihrem Platz fixieren, durch die tägliche Beanspruchung beschädigt wurden. Diese Schäden sind auf das Klettern von Besuchern auf den Sockel sowie das Anlehnen an die Statue zurückzuführen. Ray Yeates, der Kunstbeauftragte des Dubliner Stadtrats, erklärte, dass das Aufsichtspersonal nicht nur die Berührungen unterbinden, sondern auch mit den Menschen über den respektvollen Umgang mit der Statue sprechen soll. Experten für Restaurierung betonen, dass eine umfassende Sanierung der Skulptur dringend notwendig ist, um weitere Schäden zu verhindern.
Die Bedeutung von Molly Malone
Die Molly-Malone-Statue wurde 1988 in Dublin errichtet und ehrt eine Muschelverkäuferin, die im 17. Jahrhundert in den Straßen der Stadt lebte. Die Figur ist eng mit einem berühmten irischen Volkslied verbunden, das als inoffizielle Hymne Dublins gilt. Unter dem Titel „Molly Malone“ oder „Cockles and Mussels“ erzählt das Lied die tragische Geschichte einer Händlerin, die in jungen Jahren an einem nicht näher beschriebenen Fieber stirbt. Die Ballade wurde um 1883 geschrieben und erlangte auch in anderen Teilen Europas Bekanntheit, insbesondere durch die Interpretationen der irischen Folkband Dubliners.
Im Laufe der Jahre hat Molly Malone eine symbolische Bedeutung für die arbeitende Bevölkerung Dublins erlangt. Viele Bürgerinnen und Bürger sind der Meinung, dass die Statue und ihre Geschichte mehr Respekt verdienen, was die jüngsten Maßnahmen der Stadtverwaltung umso nachvollziehbarer macht.
Quelle: https://orf.at/stories/3392733/

