
USA und Großbritannien schließen neues Handelsabkommen ab
Die USA und Großbritannien haben ein erstes Handelsabkommen im Rahmen der seit April 2024 verhängten weltweiten Zölle bekanntgegeben. In einem live im Fernsehen übertragenen Telefongespräch verkündeten US-Präsident Donald Trump und der britische Premierminister Keir Starmer die Vereinbarung. Trump bezeichnete das Abkommen als einen bedeutenden Durchbruch, der eine bürokratische Entlastung für den Handel mit Großbritannien mit sich bringen werde. US-Güter sollen künftig bevorzugt durch den britischen Zoll geschleust werden.
Starmer hob die Relevanz des Abkommens für die Technologiewirtschaft hervor, ließ jedoch konkrete Details vermissen. US-Präsident Trump kündigte an, dass die spezifischen Regelungen in den kommenden Wochen weiter ausgearbeitet werden sollen. Die USA hatten am 2. April 2024 gegen eine Vielzahl von Ländern, einschließlich ihrer engsten Verbündeten, wie Großbritannien, pauschale Zölle von zehn Prozent eingeführt.
Details zu den Zöllen
In anschließenden Presseauftritten wurde bekannt, dass die zehnprozentigen Zölle der USA gegen Großbritannien weiterhin bestehen bleiben sollen. Allerdings plant Großbritannien, die Autoabgaben von 27,5 Prozent auf zehn Prozent zu senken und die Zölle auf Stahl und Aluminium vollständig abzuschaffen. Im Gegenzug wird Großbritannien seine Zölle auf US-Waren von 5,1 Prozent auf 1,8 Prozent senken und den Zugang für amerikanische Produkte erleichtern. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern zu stärken und die wirtschaftlichen Möglichkeiten zu erweitern.
Aktuelle Statistiken zeigen, dass der Handel zwischen den USA und Großbritannien relativ ausgewogen ist. Im Jahr 2024 exportierte Großbritannien Waren im Wert von 59,3 Milliarden Pfund (etwa 69,7 Milliarden Euro) in die USA und importierte Waren im Wert von 57,1 Milliarden Pfund (mehr als 67 Milliarden Euro). Diese Bilanz könnte den Verhandlungen über das Handelsabkommen zugutekommen. Trump verfolgt mit seinen hohen Zöllen das Ziel, das Handelsdefizit der USA mit anderen Staaten zu reduzieren und Arbeitsplätze zurück ins Land zu holen.
Zusammenhang mit anderen Handelsabkommen
Zusätzlich zu dem Handelsabkommen mit den USA hatte Großbritannien am Dienstag den Abschluss eines Freihandelsabkommens mit Indien bekanntgegeben. Dies geschah auch vor dem Hintergrund von Trumps aggressiver Zollpolitik, die verschiedene Länder dazu veranlasst hat, alternative Handelsbeziehungen zu suchen. Die Entwicklung der Handelsbeziehungen zwischen den USA und Großbritannien sowie die neuen Vereinbarungen mit anderen Staaten könnten weitreichende Auswirkungen auf die globale Handelslandschaft haben. Experten beobachten die Entwicklungen mit Spannung, da sie die wirtschaftlichen Beziehungen und die Marktbedingungen in der Zukunft erheblich beeinflussen könnten.
Quelle: https://orf.at/stories/3392897/

